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Urlaub mit Pferd: So wird die Reise entspannt

Viele Pferdebesitzer träumen davon, Urlaub mit dem Pferd zu machen. Einen langen Sandstrand entlang galoppieren oder neue Ausreitwege in den Bergen entdecken – die Vorstellung ist wirklich großartig. Vor allem dann, wenn man das alles mit dem eigenen Pferd erleben kann. Was du für Pferd und Reiter Reisen vorbereiten musst, auf was es beim Pferdetransport ankommt und wie die Ferien mit Pferd auch wirklich entspannt werden, erfährst du hier.

Wohin kann man mit dem Pferd reisen?

Reiterin galoppiert im Meer

Wenn du dir überlegst, mit deinem Pferd Urlaub zu machen, musst du über den geeigneten Ort nachdenken. War es schon immer dein Traum, am Strand zu reiten und durch das Meer zu galoppieren oder bist du gerne von Bergen umgeben und unternimmst am liebsten eine Wandertour mit deinem Pferd? Vielleicht möchtest du aber auch lieber noch etwas lernen und die Ausbildung von dir und deinem Liebling voranbringen? Dann bietet sich ein Lehrgang oder Ferienhof mit Reitunterricht an.

Bevor du das Ziel für euren gemeinsamen Urlaub auswählst, solltest du dir sicher sein, dass du deinem Pferd dadurch nicht zu viel Stress zumutest. Eine lange Fahrt sowie ein verändertes Klima stecken die Tiere nicht immer so leicht weg wie wir Menschen. Gerade bei sensiblen Pferden ist Vorsicht geboten, denn sie entwickeln durch ungewohnte Umgebungen schneller ein Magengeschwür oder eine Kolik.

Hast du eine Region als Favorit herausgesucht, dann informiere dich am besten über die Gegebenheiten vor Ort. Wie sind die Temperaturen zu der Zeit, in der du Urlaub mit dem Pferd machst? Gibt es passende Reitwege für dich und dein Pferd? Darf man am Strand reiten und wenn ja, nur zu bestimmten Zeiten? Hat dein Vierbeiner alle notwendigen Impfungen? Eine Antwort auf all diese Fragen steigert die Vorfreude auf einen entspannten Urlaub ohne böse Überraschungen.

Die notwendigen Vorbereitungen treffen

Das Ziel des Urlaubs sollte es sein, dass sich Reiter und Pferd gut erholen können. Damit dies möglich ist, müssen im Vorfeld die wichtigsten Vorbereitungen für Pferd-Reiter-Reisen getroffen werden.

Länge der Anreise

Es gibt viele traumhafte Urlaubsregionen mit langen Sandstränden und besten Ausreitbedingungen, keine Frage. Aber führe dir immer vor Augen, dass eine zu lange Fahrt noch mehr Stress für alle Beteiligten bedeutet. Was nicht heißt, dass du dann nur in Deutschland Urlaub mit Pferd machen kannst. In unseren Nachbarländern gibt es auch tolle Orte, die nicht unbedingt weit weg sind.

Für eine Reise solltest du nicht mehr als 3-4 Stunden mit dem Hänger unterwegs sein. Je weniger Tage du deinen Urlaub geplant hast, desto kürzer muss die Fahrt sein. Du kannst an einem Tag zwar bis zu acht Stunden fahren, dann ist es aber ratsam, deinen Aufenthalt auf mehrere Wochen auszuweiten. So hat dein Pferd mehr Zeit, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen.

Liegt dein Ziel mehr als acht Stunden entfernt, dann plane unbedingt einen Zwischenstopp mit Übernachtung ein, denn so können sich du und dein Liebling etwas ausruhen. Während der Fahrt ist es außerdem wichtig, dass du mindestens alle drei Stunden eine kurze Pause einlegst, um deinem Pferd Wasser und Futter anzubieten.

Dauer eines Urlaubs mit eigenem Pferd

Wie du bereits erfahren hast, ist die Dauer des Urlaubs ein wichtiger Faktor. Für dein Pferd bedeutet der Stallwechsel in erster Linie Stress, da es sich an die fremden Pferde, Gerüche und Abläufe gewöhnen muss. Bekannterweise ist das Pferd ein Gewohnheitstier und braucht einige Zeit, um sich in einer neuen Umgebung einzuleben und sich eine neue Routine anzueignen.

Reiterin-auf-Wiese

Je länger du also im Urlaubsdomizil bleibst, desto stressfreier wird es. Ein kurzer Aufenthalt wie beispielsweise ein Wochenendtrip könnte dein Pferd überfordern, es wird schneller nervös, fühlt sich unwohl und ist anfälliger für Krankheiten.

Wenn du die Möglichkeit hast, verreist du also mindestens eine Woche oder bestenfalls noch länger mit deinem Vierbeiner. Kannst du sogar mehr als einen Monat im Urlaub bleiben, dann solltest du das unbedingt tun. Dein Pferd wird es dir sicherlich danken und sich im Urlaubsort schon bald wie zu Hause fühlen.

Versicherungen

Bevor du dein Pferd in den Hänger lädst, solltest du dir erst einmal Gedanke über eine Versicherung machen. Grundsätzlich wird immer geraten, eine Haftpflichtversicherung für das Tier abzuschließen. Viele Ställe setzen das sogar voraus. Falls du schon eine hast, erkundige dich am besten, welche Schäden die Haftpflicht übernimmt. Du kannst außerdem bei dem Stall, in welchem du dein Pferd während des Urlaubs unterbringen möchtest, nachfragen, ob dieser extra versichert ist, falls es dort zu einem Schaden kommt.

Geht die Reise mit deinem Pferd ins Ausland, solltest du dich auf jeden Fall schlau machen, ob es dort versichert ist. Einige Haftpflichtversicherungen decken bereits einen Auslandsaufenthalt von bis zu mehreren Jahren ab. Kläre diesen Punkt auf jeden Fall auch mit deiner eigenen Krankenversicherung ab, damit du ebenfalls im Notfall abgesichert bist.

Gesundheits- und Fitness-Check

Wenn du merkst, dass es deinem Pferd nicht gut geht oder es vor kurzem erst krank war, solltest du keinesfalls mit ihm in den Urlaub fahren. Das Immunsystem ist dann bereits angeschlagen und es könnte durch den Stress der Reise noch schlimmer erkranken. Überprüfe zusätzlich den Zustand der Hufe und lasse bei Bedarf noch einmal den Hufschmied kommen. Die Gesundheit und das Wohl deines Vierbeiners sollten immer an erster Stelle stehen, auch wenn das bedeutet, dass du deinen geplanten Urlaub mit eigenem Pferd absagen musst.

Egal wo du letztendlich hinreist, dein Pferd muss wirklich fit dafür sein. Überlege dir vorher, was du vor Ort alles unternehmen möchtest und trainiere gegebenenfalls Wochen zuvor richtig darauf hin. Baue Muskel- und Konditionstraining mit ein, damit ihr unter besten Voraussetzungen die Reise antreten könnt. Sei dir außerdem bewusst, dass die langen Ausritte auch für dich selbst anstrengend werden können und eine gewisse Ausdauer erfordern.

Der sichere Pferdetransport

Bevor es losgeht, muss unbedingt der Pferdeanhänger noch einmal komplett überprüft werden, damit es zu keinen Unfällen oder Verletzungen kommt. Hat er noch TÜV und ist genug Luftdruck in den Reifen? Es muss sichergestellt werden, dass dein Anhänger verkehrstüchtig ist.

Pferd-transportieren

Für erfahrene Pferde ist es kein Problem, längere Zeit auf dem Anhänger zu stehen. Wird dein Pferd dagegen selten oder nie transportiert, solltest du rechtzeitig vor der Abreise das Verladen und Fahren üben. Auch die Transportgamaschen zum Schutz sind nicht für jedes Tier eine Selbstverständlichkeit. Gewöhne es langsam daran und führe es damit erst einmal am Hof, bevor du mit dem Verladen beginnst.

Wenn du während der Anreise zum Urlaubsort Pausen an Raststätten einlegst, ist es sicherer, wenn du dein Pferd nicht auslädst. Die Gefahr, dass es Panik bekommt und sich losreißt, ist dabei zu groß. Biete ihm auf jeden Fall immer wieder Wasser an, auch wenn es nichts trinken möchte. Ein Heunetz im Anhänger sorgt dafür, dass dein Pferd ausreichend mit Raufutter versorgt ist und sich während der Fahrt beschäftigen kann.

Hast du keinen Anhängerführerschein, kannst du auch ein Unternehmen beauftragen und Pferde transportieren lassen. Die Transportfirma kümmert sich um alle Formalitäten und bringt deinen Liebling sicher und zuverlässig zum Ziel. Auf die Frage „Was kostet ein Pferdetransport?“ gibt es keine pauschale Antwort, da mehrere Faktoren zu berücksichtigen sind, wie Kilometerzahl, Stundenlohn des Transporteurs und ob es sich um einen nationalen oder internationalen Transport handelt.

Bei einer Strecke von 400 Kilometern innerhalb Deutschlands musst du mit Kosten von etwa 500 – 700 Euro rechnen. Der Preis setzt sich aus der Kilometer- und Versorgungspauschale für das Pferd und dem Stundenlohn des Transporteurs bei Be- und Entladen sowie Wartezeiten bei Pausen zusammen. Bei internationalem Transport musst du noch die Kosten für das Gesundheitszeugnis und Speditions- und Zollgebühren dazurechnen.

Bei der Wahl des Transportunternehmens solltest du darauf achten, dass es genügend Erfahrung mit Pferden hat. Lasse dir die Transportlizenz und -versicherung zeigen, die im Schadensfall Gewährleistung versprechen. Wichtig ist außerdem die Ausstattung des Anhängers, beispielsweise mit einer Kamera. So kann das Pferd während der Fahrt beobachtet werden und kommt es zu einer gefährlichen Situation im Hänger, wird das sofort bemerkt.

Die richtige Unterkunft finden

Um in einem Hotel mit Pferd den Urlaub antreten zu können, musst du nur noch den passenden Stall finden. Hierbei kommt es darauf an, welche Haltungsform dein Vierbeiner von zu Hause gewohnt ist. Steht es normalerweise in einem Offenstall, solltest du es im Urlaub nicht unbedingt in einer Innenbox ohne Fenster unterbringen. So verhält es sich auch andersherum. Vermeide außerdem die Integration in eine fremde Herde, denn das bedeutet noch mehr Stress für dein Pferd und das Verletzungsrisiko steigt.

Erkundige dich ebenso über Paddock- oder Weidemöglichkeiten, Einstreu der Boxen sowie Fütterungszeiten. Bestenfalls nimmst du dein eigenes Futter mit, damit sich dein Pferd nicht umstellen muss. Zudem solltest du dich über Folgendes informieren: Welche Impfungen werden benötigt? Wie hoch waren dort die Infektionszahlen von Herpes/Druse zuletzt? Gibt es in der Nähe einen Tierarzt und Hufschmied?

Pferde-auf-Koppel

Natürlich hofft man, dass es während der Reise nicht zu Verletzungen oder abgezogenen Hufeisen kommt, aber sicher ist sicher. Du kannst dir auch ein älteres Eisen von zu Hause mitnehmen, welches der Schmied im Notfall anbringen kann.

Tipp

Hast du vor, in deinem Urlaub mit Pferd viel ausreiten zu gehen, informiere dich am besten vorher über die Anbindung an Reitwege vor Ort und ob du zum Beispiel am Strand reiten darfst. In vielen Regionen ist es nämlich so, dass das Reiten am Strand nur außerhalb der Saison oder früh morgens beziehungsweise spät abends erlaubt ist.

Checkliste für den Reiturlaub mit eigenem Pferd

Damit du beim Packen für Reisen mit Pferd nichts vergisst, findest du hier eine Liste der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände. So kannst du früh genug anfangen und Punkt für Punkt abhaken, damit am Tag der Abreise in der Eile nichts mehr schiefgehen kann. Hast du die richtige Ausrüstung eingepackt, kann der Urlaub für dich und deinen Vierbeiner losgehen.

Frag doch mal einen Stallkollegen, ob er nicht auch Lust hätte, mitzukommen. Zusammen macht es viel mehr Spaß, ihr könnt euch die Transportkosten teilen und eure Pferde fühlen sich wohler, da sie einen Freund dabeihaben, den sie aus ihrer gewohnten Umgebung kennen. 🙂

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    Die Autoren

    Ich bin Bloggerin bei FUNDIS Reitsport und kann hier meinen Traum leben: Das Hobby mit dem Beruf verbinden. Seit über 20 Jahren bin ich begeisterte Reiterin und bringe euch in meinen Blogbeiträgen die Themen aus den unterschiedlichen Sparten des Reitsports näher.
    Fragen und Wünsche dürft ihr gerne in die Kommentare schreiben. 🙂

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