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Mash fürs Pferd: Sinnvoll oder schädlich?

Wenn es um Mash für Pferde geht, wird der Stall schnell mal in eine Küche umfunktioniert und vor allem im Winter schlagen einem beim Öffnen der Stalltüre die unterschiedlichsten Gerüche und Aromen entgegen. Doch wann macht Mash als Pferdefutter eigentlich Sinn? Und wie, aber vor allem auch wie oft soll Mash dem Pferd gefüttert werden? Kann Mash deinem Pferd auch schaden? All das und weitere wichtige Fakten sowie eine Anleitung, wie du Mash selber machen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist Mash für Pferde überhaupt?

Mash wurde schon von den alten Reitmeistern verfüttert, wobei sich die Herstellung als weitaus komplizierter darstellte, als es heute der Fall ist. Inzwischen muss man die einzelnen Komponenten nicht mehr selbst zusammenstellen, sondern kann fertige Mash Futter-Mischungen kaufen. Es handelt sich bei Mash um eine Art Zusatzfutter, welches nicht als Grund- oder Einzelfuttermittel verfüttert, sondern vorrangig zur Unterstützung des Verdauungsapparats verabreicht wird.

Zusammengesetzt ist das Futter meist aus Leinsamen und verschiedenen Kleie-Sorten, was sich verdauungsanregend auf den Magen-Darm-Trakt deines Pferdes auswirkt. Vor der Fütterung muss das Mash unbedingt mit Wasser aufgegossen werden, da es sonst im Magen des Pferdes aufquillt und deinem Vierbeiner schaden würde. Mash schmeckt den meisten Pferden und ist damit auch für die eher wählerischen Vierbeiner geeignet.

Warum soll man dem Pferd Mash füttern?

Manche Pferdebesitzer füttern Mash, um die Verdauung des Pferdes zu unterstützen, andere nutzen es als Belohnung. Nach einer Kolik ist es auf Grund der leichten Verdaulichkeit das Mittel der ersten Wahl und auch bei Durchfall oder Kotwasser kann Mash als Pferdefutter Abhilfe schaffen. Durch das Aufgießen mit heißem Wasser entfaltet das Mash seine Schleimstoffe, welche die Darmflora deines Pferdes unterstützen. Die Schleimstoffe kleiden die Darmwand von innen aus, wodurch diese vor mechanischen Reizen geschützt wird.

Eine Altersgruppe unter unseren Vierbeinern profitiert ganz besonders von dem warmen Leckerbissen: Alte Pferde, welche wegen altersbedingter Zahnprobleme Schwierigkeiten haben, festes Kraftfutter zu kauen. Die Senioren können das Mash aufgrund der breiigen Konsistenz problemlos zu sich nehmen. Außerdem kann Mash durch die verdauungsunterstützende Wirkung als Aufbau-Futter für dein altes Pferd dienen.

Mash fürs Pferd

Auch während des Fellwechsels kann Mash durch die enthaltenen Leinsamen unterstützend wirken. Leinsamen bestehen aus viel Eiweiß und damit essenziellen Aminosäuren, wichtigen Mineralstoffen sowie Omega-3-Fettsäuren, welche sich positiv auf Haut und Haare auswirken und das im Fellwechsel beanspruchte Immunsystem entlasten.

Die Vitamine B1, B2, B6 und E machen die im Mash enthaltenen Leinsamen zu einem absoluten Superfood für unsere Vierbeiner. Außerdem ist Mash für die meisten Pferde ein echter Leckerbissen, weswegen es sich unter anderem auch dazu eignet, Medikamente unterzumischen und dem Pferd unbemerkt zu verabreichen.

Viele Pferde nehmen den Tag über zu wenig Flüssigkeit zu sich. Vor allem im Winter trinken Pferde häufig zu wenig, was mitunter an der geringeren Wassertemperatur liegt. Auch fressen unsere Vierbeiner im Winter weniger frisches Gras, welches normalerweise für zusätzliche Flüssigkeitszufuhr sorgt. Stattdessen wird vermehrt auf trockenes Heu zurückgegriffen, welches sich im Darm festsetzen kann, wenn das Pferd nicht genug trinkt. Durch das Füttern von Mash kann für eine zusätzliche, wenn auch kleine, Flüssigkeitszufuhr für Pferde, die wenig trinken oder stark schwitzen, gesorgt werden.

Wie viel Mash bekommt ein Pferd?

Prinzipiell solltest du die meisten Mash-Sorten deinem Pferd nicht öfter als 2-3 mal pro Woche füttern – sofern dein Tierarzt nichts anderes empfiehlt oder aber vom Hersteller angegeben wird, dass eine tägliche Fütterung problemlos möglich ist. Das liegt daran, dass der Phosphorgehalt der in der Mash enthaltenen Kleie den Gehalt des Calciums um das 7-fache übersteigt, wodurch es bei dauerhafter bzw. zu häufiger Fütterung zu einem gestörten Phosphor-Calcium-Verhältnis kommen kann. Zudem kann das enthaltene Phytin die Zinkaufnahme des Darms hemmen, woraus nicht selten ein Zinkmangel resultiert.

Wichtig:

Halte dich beim Mash an die gewichtsadaptierte Futtermenge, die vom Hersteller empfohlen wird. Du kannst das Mash dabei ergänzend zum üblichen Kraftfutter geben oder aber anstelle einer Kraftfutterration. Denke jedoch daran, das Mineralfutter deines Pferdes dazu zu füttern, damit die Calciumversorgung gesichert ist.

Wie wird Mash zubereitet?

Mash für dein Pferd ist einfach in der Zubereitung. Du solltest es vor dem Füttern grundsätzlich immer in ausreichend Wasser quellen lassen. Das Verhältnis von Mash und Wasser ist normalerweise auf der Verpackung angegeben – als Richtwert kannst du jedoch 1 Teil Wasser und 1 Teil Mash nehmen, also fifty-fifty. Tendenziell solltest du das Mash lieber mit etwas mehr Flüssigkeit versetzen, bevor nicht das gesamte Futter ausreichend gequellt ist und so eine Schlundverstopfung verursachen kann.

Lauwarm schmeckt das Mash Pferden besonders gut, deswegen eignet sich warmes Wasser gut zum Quellen. Viele Pferdebesitzer übergießen das Mash fälschlicherweise mit heißem Wasser. Dabei werden jedoch die nicht hitzebeständigen Vitamine und Inhaltsstoffe zerstört. Heißes/ warmes Wasser aus dem Wasserhahn ist also vollkommen ausreichend. Viele Sorten lassen sich außerdem mit kaltem Wasser zubereiten, wobei sich lediglich die Ziehzeit etwas erhöht.

Mash Pferd

Zwar sollte das Mash nicht zu trocken verfüttert werden, aber auch nicht zu wässrig. Wenn die Konsistenz einer Suppe gleicht, kann es passieren, dass dein Pferd nicht ausreichend kaut, das Mash die Darmpassage zu schnell passiert und für Verdauungsstörungen sorgt. Perfekt ist das Mash, wenn es einem Brei ähnelt.

Welches Mash ist für mein Pferd geeignet?

Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Sorten Mash - für jedes Pferd und alle Bedürfnisse das Passende. So gibt es beispielsweise Sorten, welche sich aufgrund des hohen Nährgehalts vor allem für dünne Pferde zum Auffüttern eignen, aber auch Mash für ein Pferd, welches getreidefrei gefüttert wird, bieten einige Hersteller an. Dieses ist wegen der gesunden Inhaltsstoffe besonders für stoffwechselerkrankte oder auch Pferde mit Getreideunverträglichkeit geeignet.

Einige dieser schonend hergestellten Mash-Sorten können sogar täglich verfüttert werden. Achte hierbei jedoch stets auf die Fütterungsempfehlung des Herstellers, welche meist auf der Packung ausgewiesen ist, denn das meiste Mash Pferdefutter eignet sich nicht zur täglichen Gabe. Ein Großteil der Sorten enthält sehr ähnliche Inhaltsstoffe. Sollte dein Pferd spezielle Bedürfnisse haben, empfehlen wir dir, dich hinsichtlich der individuellen Zusatzstoffe im jeweiligen Mash beraten zu lassen.

Mash selbermachen

Doch welches Mash eignet sich für Pferde mit Magengeschwür? Da Mash ein hochverdauliches Pferdefutter ist, ist es für deinen magengeplagten Vierbeiner das Mittel der Wahl und kann bei der Regeneration unterstützen. Greife dabei auf eine Sorte zurück, welche besonders viel Leinsamen enthält. Diese sorgen für einen natürlichen Schutz der angegriffenen Magenschleimhaut.

Außerdem empfiehlt es sich im Falle von Magengeschwüren, stärkereduziertes und melassefreies Mash zu füttern. Sprich dennoch jegliche Form der Futteranpassung mit deinem Tierarzt ab, so dass dein Liebling bald wieder gesund ist.

Mash selber machen – deine DIY-Anleitung

Du kannst Mash fürs Pferd auch ganz einfach selbst machen. So weißt du genau, was enthalten ist, was du deinem Pferd fütterst und kannst bei Bedarf weitere Inhaltsstoffe beifügen, die perfekt zu den Bedürfnissen deines Vierbeiners passen. Die Zutaten bekommst du in einer nahegelegenen Mühle oder aber in jedem gut sortierten Supermarkt. Wir stellen dir das Grundrezept zur Verfügung, welches du wahlweise mit beispielsweise Leinöl, Bananen oder Kräutern ergänzen kannst.

Zutaten:

  • 250 g Hafer geschrotet oder kernige Haferflocken (kein gequetschter Hafer)
  • 250 g Weizen- oder Dinkelkleie
  • 70 g ganze Leinsamen
  • 1 Teelöffel Meersalz (ohne Jod)

Mash fürs Pferd - Zubereitung:

  1. Die Leinsamen in reichlich Wasser zum Kochen bringen, die Hitze reduzieren und unter Rühren so lange köcheln lassen, bis die Leinsamen von einer schleimigen Haut überzogen sind (dauert ca. 20-30 Minuten).
  2. Weizenkleie ebenfalls in heißem Wasser quellen lassen und im Anschluss mit den abgekühlten Leinsamen, dem Hafer und Salz vermengen.
  3. Bei Bedarf Wasser dazu geben, bis die Masse zu einem homogenen Brei wird.
  4. Noch lauwarm oder kalt verfüttern.

Dieses Rezept für Mash solltest du immer frisch zubereiten, da es durch die Inhaltsstoffe schnell zu einem Gärungsprozess kommen kann und schlecht wird. Reste solltest du auf keinen Fall aufheben!

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    Die Autoren

    Ich bin Katja und seit meinem fünften Lebensjahr Pferdemädchen mit Leib und Seele. Durch meine Tätigkeit als Bloggerin bei Fundis Reitsport kann ich meine Leidenschaft mit dem Beruf verbinden und freue mich darauf, euch über Themen aus den unterschiedlichen Bereichen der Pferdewelt zu berichten.
    Lasst mich gerne jederzeit über die Kommentarfunktion wissen, wenn ihr spezielle Wünsche oder Themenvorschläge habt. 🙂

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