Die richtige Pferdepflege ist nicht nur im Frühjahr und Herbst während des Fellwechsels wichtig, sondern auch an allen anderen Tagen im Jahr solltest du die entsprechenden Pflegeprodukte fürs Pferd zur Gesunderhaltung verwenden. In diesem Beitrag erfährst du, wieso die regelmäßige Pflege für Pferde wichtig ist und was du dabei beachten musst. Zudem erhältst du von uns eine Übersicht, welche Pferdepflegeprodukte in deinem Putzkasten nicht fehlen sollten. Nutze die Gelegenheit doch gleich und überprüfe, ob du die wichtigsten Utensilien parat hast.
Warum ist tägliches Putzen für das Pferd wichtig? Die Fell- und Hufpflege
Bestimmt hast du diesen Satz schon mal zu hören bekommen: „In der freien Wildbahn werden Pferde auch nicht geputzt.". Das werden sie selbstverständlich nicht, dennoch spielen in der heutigen Pferdehaltung andere Faktoren eine Rolle, welche die Pferdepflege unerlässlich machen.
Pferde müssen nicht immer sauber sein und sie lieben es auch, sich im Dreck zu wälzen. Zum Leidwesen der Pferdebesitzer meistens genau an der matschigsten Stelle der Koppel oder des Paddocks, aber das solltest du deinem Liebling gönnen. Sieh das intensive Putzen im Anschluss einfach als gutes Workout. 😉
Das Putzen ist vor allem wichtig, damit kein Dreck zwischen Pferdehaut und Sattelzeug oder anderen Ausrüstungsgegenständen zurückbleibt, welcher unangenehme Reibung verursachen könnte. Beim Putzen hast du die Chance, kleinere Verletzungen, Schwellungen, Hautirritationen oder Zecken frühzeitig zu erkennen. Die Pferdepflege mit der Bürste am ganzen Körper deines Lieblings dient zudem als Massage, lockert die Muskeln und bringt den Kreislauf in Schwung. Ein weiterer großer Vorteil dabei: Du kannst eure Bindung stärken und ein vertrautes Verhältnis aufbauen.
Auch das tägliche Reinigen der Hufe sollte zum Putzritual gehören. Beim Auskratzen solltest du vor allem Mist, Einstreu und Dreck entfernen, damit es nicht zu Strahlfäule kommt. Beginnen die Bakterien, das Hufhorn des empfindlichen Strahls in der Mitte des Hufes zu zersetzen, kann das mit schlimmen Schmerzen bis hin zu einer lebensbedrohlichen Sepsis enden. Greife am besten auf einen Hufkratzer mit Bürste zurück, denn damit kannst du den Strahl reinigen und feineren Schmutz entfernen.
Zugleich kannst du beim Hufauskratzen kontrollieren, ob das Eisen noch gut sitzt. Ist es verrutscht, kann das schmerzende Druckstellen oder sogar Hufgeschwüre zur Folge haben.
Achte außerdem darauf, dass das Horn elastisch bleibt. Für die Hufe ist es das Beste, sauberer Feuchtigkeit ausgesetzt zu sein, wie zum Beispiel dem Tau auf der Weide oder mehrere Minuten im Wasser. Zusätzlich unterstützen kannst du mit einem Huföl oder Huffett. In unserem Blogbeitrag „Die richtige Hufpflege beim Pferd" kannst du nachlesen, wieso du die Hufpflege keineswegs vernachlässigen solltest.
Das gibt es bei der täglichen Pferdepflege zu beachten
Zuerst solltest du dir überlegen, an welchem Ort im Stall du dein Pferd pflegen und putzen möchtest. Oft gibt es extra Putzplätze, an denen die Pferde sicher angebunden werden können. Du kannst aber auch die Stallgasse wählen, insofern dies in deinem Stall möglich ist und du niemanden dabei störst. Der Untergrund sollte eben und rutschfest sein.
Vermeide das Putzen in der Box, da Fell und Dreck in der Einstreu oder im Heu landen können und somit schlussendlich im Magen deines Vierbeiners. Wenn du dein Pferd aus Sicherheitsgründen in der Box putzen musst, achte darauf, die Fellreste anschließend gründlich zu entsorgen.
Idealerweise hat jedes Pferd sein eigenes Putzzeug beziehungsweise seine eigene Putzbox. So kannst du vorbeugen, dass eventuelle Krankheiten oder Ungeziefer zwischen den Tieren weitergegeben werden und sich im ganzen Stall ausbreiten. Die Pflegeutensilien sollten in jedem Fall regelmäßig gesäubert werden, um die Lebensdauer zu erhöhen und keinen Nährboden für kleine Schädlinge bieten.
Jedes Pferd hat seine eigenen Vorlieben, wenn es um die Fellpflege geht. Viele Tiere sind an manchen Stellen kitzelig, vor allem an Bauch und Flanken. In diesem Fall solltest du etwas vorsichtiger vorgehen und die Intensität verringern. Empfindlichkeiten können aber auch auf Schmerzen hindeuten, vor allem, wenn diese plötzlich auftreten.
Einige Pferde reagieren zum Beispiel stark auf Berührungen im Rückenbereich und drücken diesen weg, wenn die Bürste darüberstreicht. Das kann ein Anzeichen von Schmerzen sein und sollte vom Tierarzt untersucht werden.
Vermeide es, ein nasses Pferd zu putzen, denn dabei reibst du den Dreck nur noch stärker in das Fell hinein und Scheuerstellen durch Sattel- und Zaumzeug sind vorprogrammiert. Versuche erst, dein Tier mithilfe eines Handtuchs trocken zu reiben. Sollte sich dein Vierbeiner im nassen Dreck gewälzt haben, kannst du je nach Jahreszeit mit sauberem Wasser nachhelfen. Stelle auf jeden Fall sicher, dass vor allem die Sattel- und Gurtlage von jeglichem Schmutz und Staub befreit ist.
Auch die Pferdepflege nach dem Training ist mindestens genauso wichtig. Hierbei solltest du noch einmal die Hufe auskratzen, die Pferdebeine auf kleinere Verletzungen untersuchen und das Fell von Schweißresten befreien, welche ansonsten zu jucken beginnen können. Lassen es die Temperaturen zu, kannst du dein Pferd nach dem Reiten auch abduschen. Was du dabei beachten musst, kannst du in unserem Blogbeitrag zum Thema Waschen und Abspritzen von Pferden nachlesen.
Fellpflege beim Pferd: Die unterschiedlichen Bürsten
Damit dein Pferd sich wohlfühlt und zufrieden ist, musst du sein Fell regelmäßig bürsten und pflegen. Jedoch ist nicht jede Pferdebürste für jede Körperregion geeignet. Um beispielsweise den Schmutz aus dem Fell zu entfernen, benötigst du andere Bürsten als für Mähne und Schweif. Wir geben dir einen Überblick, wofür du Kardätsche, Wurzelbürste und Co. nutzen kannst.
Kardätsche
Kardätschen haben feine Borsten und sorgen für ein gründliches Glattstreichen des Pferdefells nach dem Striegeln. Die Bürsten holen Staub und lose Haare aus dem Fell und sind für empfindliche Körperstellen wie Beine und Kopf geeignet. Die Bürste kannst du mit warmem Wasser und Shampoo reinigen, sie sollte jedoch anschließend richtig trocknen können, damit kein unangenehmer Geruch entsteht. Sei jedoch vorsichtig bei einer Kardätsche mit Holzrücken, denn dieser kann rissig werden oder aufplatzen, wenn er sich mit Wasser vollsaugt.
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Die langen und harten Borsten einer Wurzelbürste sind vor allem bei getrocknetem Schlamm, Rückständen von Sand und zur Reinigung der Hufe von Vorteil. Sind die Verkrustungen im Fell deines Pferdes sehr hartnäckig, kannst du die Bürste auch in Kombination mit Wasser verwenden und so den Schmutz aufweichen.
Mähnen- und Schweifbürste
Die Schweif- und Mähnenpflege beim Pferd ist nicht nur für das äußere Erscheinungsbild wichtig, sondern auch, um Parasiten und Milben fernzuhalten. Zum Durchkämmen kannst du eine Bürste oder einen Kamm verwenden, für den Schweif solltest du jedoch auf den Kamm verzichten, denn damit würdest du zu viele Haare herausziehen. Am besten nutzt du zusätzlich ein Schweifspray, um das Bürsten zu erleichtern.
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Der Striegel dient dazu, den Schmutz im Fell zu lockern beziehungsweise den groben Dreck zu entfernen. Dies kannst du zum Beispiel mit einem Striegel aus Gummi, Kunststoff oder Metall vornehmen. Achte aber darauf, dass du Kopf und Beine nicht damit bearbeitest. Die Striegel lassen sich ganz einfach mit warmem Wasser und Wasch- bzw. Spülmittel säubern und danach desinfizieren. Einige Pferdebesitzer waschen sie auch in der Waschmaschine mit.
Pferdebürsten für den Fellwechsel
Für viele Pferdeliebhaber ist es die nervigste und anstrengendste Zeit im Jahr, was die Pferdepflege betrifft: der Fellwechsel. Überall Pferdehaare, soweit das Auge reicht, und es nimmt einfach kein Ende. Diese Arbeit können wir dir zwar leider nicht abnehmen, aber wir möchten dir ein paar Tipps geben, mit welchen Bürsten du den Prozess vielleicht etwas beschleunigen kannst.
Kennst du schon den Fellwechselhelfer der Marke Fellschön? Dieser besteht aus einem keilförmigen Kunststoffgriff mit einer feinen Metallklinge, welche lose Haare und Hautschuppen sanft aus dem Fell zieht. Der Vorteil ist, dass die Haare nicht in den Zinken hängenbleiben, sondern büschelweise auf den Boden fallen. Außerdem gibt es die Bürste in vielen verschiedenen Farben, unter anderem auch mit Glitzer.
Auch die MagicBrush Bürste sorgt nicht nur für sauberes Fell, sie ist dank ihrer speziellen Borsten ideal für den Fellwechsel geeignet und massiert das Pferd sogar während des Putzens. Die Entfernung der Haare aus der Bürste ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit einem Hufkratzer zum Beispiel ganz gut machbar. Wenn du die Bürste komplett reinigen möchtest, kannst du diese bedenkenlos in die Waschmaschine werfen, da sie sehr robust ist.
Wenn du noch mehr zum Thema Fellwechsel wissen möchtest, kannst du dir unseren Beitrag „Fellwechsel beim Pferd: Alle wichtigen Facts und Tipps" durchlesen. Dort erfährst du unter anderem, wie du deinen Liebling während dieser Zeit unterstützen kannst, zum Beispiel auch mit Öl für Pferde.
Die wichtigsten Pflegemittel für Pferde
In Sachen Pferdepflege Zubehör sind nicht nur die richtigen Bürsten wichtig. Damit sich dein Liebling rundum wohlfühlt, solltest du Fell, Mähne, Haut und Hufe zusätzlich auch noch mit weiteren Pflegeprodukten fürs Pferd versorgen. Für Mähne und Schweif gibt es zum Beispiel spezielle Mähnensprays, die das Durchkämmen erleichtern und den Haaren einen schönen Glanz verleihen.
Hat sich dein Vierbeiner mal wieder im größten Matschloch gewälzt, könnte es schwierig werden, den Dreck mit einer Bürste aus dem Fell zu bekommen. Ist es draußen warm genug, kannst du in diesem Fall dein Pferd auch mal mit Shampoo und Schwamm abwaschen. Achte dabei darauf, dass du ein spezielles Pferdeshampoo mit angepasstem pH-Wert benutzt. Lassen die Temperaturen eine Dusche nicht zu, bietet zum Beispiel der Hersteller Effol ein Trockenshampoo an, welches hautfreundlich ist und nicht ausgewaschen werden muss.
Auch für die Hautpflege gibt es einige Produkte, mit welchen du deinem Pferd etwas Gutes tun kannst:
Die Regeneration deines Pferdes kannst du zum Beispiel mit kühlender Tonerde, Beinpaste, Muskelgel oder Gelpacks als Kalt- und Warmkompresse unterstützen.
Die Aufbewahrung deiner Pferdepflegemittel
Wo und wie du dein Pflegeset fürs Pferd aufbewahrst, bleibt dir überlassen. Damit aber nicht alle Utensilien lose herumliegen und du immer alles parat hast, ist es sinnvoll, wenn du dir eine Putzkiste, -tasche oder andere Aufbewahrungsmöglichkeit anschaffst. Viele Reiterinnen und Reiter bevorzugen einen stabilen, geräumigen Putzkoffer mit zusätzlichen Einsätzen für die kleineren Sachen. Zum Tragen ist wiederum eine Putztasche praktisch, da diese neben den Handtragegriffen meistens auch noch mit einem Schultergurt ausgestattet ist.
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Fazit
Wie du siehst, spielt die Pferdepflege eine wichtige Rolle im Reiterdasein. Sie sorgt nicht nur dafür, dass dein Vierbeiner schön aussieht, sondern trägt auch zum Wohlbefinden und zur Zufriedenheit bei, verstärkt die Bindung zwischen euch und baut Vertrauen auf. Verwöhnen kannst du dein Pferd mit ausgiebigen Putzeinheiten mit den verschiedenen Bürsten, oder aber auch mit weiteren Pflegeprodukten für Mähne, Fell, Haut, Hufe und zur Regeneration. 🙂
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