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Der Pferdekauf: Wie und wo du dein Traumpferd findest

Rappe, viermal hoch weiß, beste Dressurlinie und ein bildschönes Köpfchen. Und die Gänge erst! Ein Traum! Am liebsten würdest du direkt den Pferdehänger ankurbeln, schlappe 400 Kilometer ins Nachbarland düsen und den Kaufpreis bar auf den Tisch legen. Aus eigener Erfahrung können wir dir sagen: Tu’s nicht! 😉 Ein Pferd oder Pony zu kaufen, sollte wohlüberlegt sein und bevor du dann endlich den Kaufvertrag für dein Pferd unterschreibst, gibt es einige Punkte zu bedenken. Wir möchten dir heute verraten, wo du dein Traumpferd überhaupt finden kannst, was ein Pferd kostet und das Wichtigste: Was du vor, beim und nach dem Pferdekauf alles beachten solltest.

Wo kann man Pferde kaufen?

Rasse, favorisierte Fellfarbe und das passende Alter aussuchen. Zum Warenkorb hinzufügen, Bestellung abschließen, fertig. Lieferzeit 2-4 Werktage und schon steht das eigens konfigurierte Traumpferd vor der Türe. Schön wär’s. Einen wirklichen Online-Shop für Vierbeiner gibt es (zum Glück) nicht. Doch wo kann ich ein Pferd kaufen? Unsere Tipps: Viele Tiere werden gar nicht erst inseriert und du hast nur über Kontakte die Chance, sie zu begutachten, probezureiten und gegebenenfalls zu kaufen. Wenn du auf diesem Wege ein Pferd oder Pony kaufen möchtest und keine entsprechenden Ställe oder Personen kennst, solltest du deinen Trainer oder deine Reitlehrerin zurate ziehen. Oft haben sie gute Ideen, wo du ein Pferd kaufen kannst und Tipps, die sich als sehr wertvoll erweisen können.

Den Pferdekauf online zu tätigen, ist zwar nicht möglich, dennoch gibt es Portale, auf welchen Ponys und Pferde, die zum Verkauf stehen, inseriert werden. Dort kannst du deine Suchkriterien angeben und es werden dir all die verkäuflichen Vierbeiner angezeigt, die deinen Wünschen entsprechen und bestenfalls noch in deiner Nähe stehen. Bei dem Online-Pferdemarkt ehorses kannst du darüber hinaus nämlich deine Postleitzahl angeben und Verkaufspferde in deiner Umgebung finden.

Wer verkauft Pferde?

Manchmal kannst du Glück haben, nimmst vielleicht sowieso schon Reitstunden an einem großen Stall und hast die Möglichkeit, dort aus erster Hand ein Pferd, Pony oder sogar Fohlen zu kaufen, welches du bereits seit längerer Zeit kennst. Das ist oft in Ausbildungs- oder Zuchtställen mit zusätzlichem Pensionsbetrieb der Fall. Erkundige dich dazu doch bei Gelegenheit mal bei deinen Stallbetreibern. Auch Privatpersonen verkaufen nicht selten ihr Pferd. Vielleicht ist das auch in deinem Reitstall der Fall.

Frau mit braunem Pferd

Wie bereits erwähnt, ist es sinnvoll, dich für den Pferdekauf an deine Trainerin oder deinen Reitlehrer zu wenden. Sie können dir Adressen nennen, wo Pferde zum Verkauf angeboten werden. Darüber hinaus kannst du auch selbst recherchieren und vor dem Pferdekauf online nach Züchtern oder Händlern in deiner Nähe suchen.

Manchmal lohnt es sich aber auch, etwas weiter zu fahren. Schließe daher ferner liegende Ställe nicht von Anfang an aus, schließlich handelt es sich beim Pferdekauf – bestenfalls – um eine Entscheidung fürs Leben. Pferde kaufen kannst du in Deutschland, aber auch in unseren Nachbarländern.

Was kostet ein Pferd?

Um ein Pferd zu kaufen, solltest du nicht nur über ein großes Budget für die Anschaffung selbst verfügen, sondern auch die laufenden Kosten tragen können. Aber wieviel kostet ein eigenes Pferd im Unterhalt? Auf diese Frage gehen wir im Beitrag „Was kostet ein Pferd im Monat?“ genauer ein. Dort erhältst du eine genaue Übersicht über die monatlichen und jährlichen Kosten, welche auf dich zukommen. In unserem heutigen Beitrag wollen wir lediglich auf den Anschaffungspreis eingehen, damit du bereits vorab genug Geld ansparen kannst, um den Kaufvertrag für dein Pferd dann endlich zu unterschreiben.

Wie teuer sind Pferde?

Der Preis eines Pferdes lässt sich nicht pauschal benennen, denn dieser ist von vielen Faktoren abhängig. Letzten Endes hängen die Kosten immer damit zusammen, welche Eigenschaften dein Vierbeiner speziell für dich mitbringen sollte.

Folgende Aspekte spielen dabei eine Rolle:

  • Ausbildungsstand
  • Alter
  • Rasse
  • Abstammung
  • Einsatzbereich

Vor allem der Ausbildungsstand nimmt einen großen Einfluss auf den Kaufpreis eines Pferdes. Solltest du beispielsweise ein nur grundausgebildetes Pferd kaufen wollen, wird der Preis geringer sein als der eines M-fertigen Spring- oder Dressur-Cracks. Mach dir daher bereits vorher Gedanken, wie dein eigener reiterlicher Ausbildungsstand ist und ob du beispielsweise in der Lage dazu bist, einem wenig ausgebildeten Pferd noch etwas beibringen zu können. Vielleicht hast du auch keine hohen sportlichen Ambitionen und präferierst daher sowieso lieber einen Vierbeiner, welcher nicht weit ausgebildet ist und auch keine entsprechenden Veranlagungen mitbringt. In diesem Fall kannst du auch mit einem Budget von 5000 € fündig werden.

Auch das Alter des Tieres spielt eine große Rolle. So kann ein Fohlen zu kaufen oftmals günstiger sein als ein 5-jähriges Pferd. Doch Achtung! Zwar sparst du dir beim Kauf eines Fohlens einen Teil des Anschaffungspreises, jedoch übersteigen die Kosten für die Grundausbildung und bis du dein Pferd dann reiten kannst meist den Kaufpreis eines älteren und schon ausgebildeten Pferdes.

Fohlen

Neben dem Ausbildungsstand und Alter eines Pferdes oder Ponys kann auch die Rasse Einfluss auf den Kaufpreis nehmen. Manche Pferderassen sind besonders beliebt, bekannt für ihr Talent in bestimmten Disziplinen oder gelten als Liebhaberrassen. Beispielsweise Andalusier bzw. P.R.E. können als echte Show-Pferde gerne mal über 100.000 € kosten.

Doch auch deutsche Reitpferde mit einer besonderen Abstammung, welche weltweit als zuverlässige und hochkarätige Partner für den gehobenen Sport gelten, werden oft zu ähnlichen Preisen gehandelt. Besonders die Abstammung spielt hierbei eine erhebliche Rolle. Solltest du beispielsweise einen Nachkommen eines berühmten Dressur-/Springvererbers kaufen wollen, musst du mit einem höheren Kaufpreis rechnen, als wenn du einen Nachkommen eines Hengstes kaufst, welcher weniger erfolgreiche Fohlen hervorgebracht hat.

Zuletzt spielt auch der Einsatzbereich und die Disziplin beim Pferdekauf bzw. beim Preis des Pferdes eine Rolle. Freizeitpferde werden weitaus günstiger gehandelt als Tiere, welche speziell für den Spring-, Dressur-, Vielseitigkeits- oder Gangpferdesport gezüchtet werden. Hier fangen die Preise bei ungefähr 3.000 Euro an und können bis in den hohen fünfstelligen Bereich gehen.

Wie kaufe ich ein Pferd? Deine Checkliste zum Pferdekauf

Ein Pferd zu kaufen – vom Züchter, Händler oder von einer Privatperson – sollte gut überlegt sein und bevor du den Kaufvertrag für das Pferd unterschreibst, gilt es einige Dinge zu beachten und zu berücksichtigen. Wir wollen dir eine kleine Checkliste für den Pferdekauf an die Hand geben, damit du für alle Situationen gerüstet bist. Wusstest du beispielsweise, dass es einen Vorvertrag beim Pferdekauf gibt? Dadurch kannst du dir dein Traumpferd „sichern“, bis du es dann endgültig abholst und bezahlst. Doch das ist nicht der einzige Aspekt, welchen du bedenken solltest, wenn du ein Pferd, Pony oder Fohlen kaufen möchtest.

1. Dich für dein künftiges Pferd entscheiden

Nach dem erfolgreichen Proberitt rutscht du strahlend von deinem künftigen Once-in-a-lifetime-Horse und weißt: Den will ich haben! Doch eigentlich geht es erst jetzt ans Eingemachte. Wir wissen, dass es schwierig ist, trotz aller Begeisterung für den Vierbeiner, rational zu denken und Vernunft walten zu lassen. Nichtsdestotrotz gilt es vor allem jetzt einen kühlen Kopf zu bewahren und nochmal genau hinzuschauen.

Mann streichelt Pferd auf Wiese

Prüfe zuerst, ob die Angaben aus der Verkaufsanzeige wirklich stimmen. Wirf hierfür einen Blick in den Pferdepass, in welchem du nicht nur erfährst, wie alt das Pferd ist, sondern auch, wie viele Besitzer das Tier bisher hatte und wie gewissenhaft die Impfungen eingehalten wurden. Außerdem kannst du im Pass die genaue Abstammung einsehen und nachvollziehen.

Achte darüber hinaus – bestenfalls bereits beim Putzen, Satteln und Trensen – darauf, ob das Tier Auffälligkeiten zeigt: Reagiert es beim Berühren bestimmter Körperregionen auffällig? Schnappt es vielleicht oder fühlt sich sichtlich unwohl? Wenn ja, kann das beispielsweise auf Rückenprobleme oder Magenschmerzen hinweisen. Wie verhält sich das Pferd generell dem Menschen gegenüber? Ist es brav und umgänglich? Stimmt die Grunderziehung?

Stell dem jetzigen Eigentümer alle Fragen, welche dir wichtig erscheinen. Dabei kannst du dich beispielsweise auch erkundigen, warum das Pferd überhaupt verkauft wird und die Anzahl der Besitzer im Pferdepass überprüfen. Hinterfrage zudem, wie das Tier bisher gehalten wurde und welche Haltungsformen es kennt, ansonsten kannst du nach dem Pferdekauf eine böse Überraschung erleben – beispielsweise, wenn das Pferd oder Pony keine Boxenhaltung kennt.

2. Die Ankaufsuntersuchung oder auch AKU

Bevor du eine Ankaufsuntersuchung durchführen lässt, hast du dich normalerweise schon ziemlich sicher für ein Pferd entschieden. Denn eine Ankaufsuntersuchung oder auch AKU lässt man erst in Kaufabsicht durchführen. Manche Züchter oder Händler machen bereits vorab eine AKU, um den potenziellen neuen Besitzern detaillierte Informationen zu dem Gesundheitszustand des jeweiligen Pferdes zu geben. Bei namhaften Verkaufsställen spricht dann auch nichts dagegen, die Untersuchungsergebnisse als Grundlage für die Kaufentscheidung zu nutzen.

Oft möchte man jedoch vor dem Pferdekauf den Tierarzt des Vertrauens einen Blick auf den Vierbeiner werfen lassen. Wenn du in Erwägung ziehst, Pferde zu kaufen, die in Deutschland beheimatet sind, stellt das ein kleineres Problem dar, als wenn du ein Pferd im Ausland kaufst. Trotzdem wird nicht jeder Tierarzt bereit dazu sein, mit dir ans andere Ende des Landes zu reisen, um die Ankaufsuntersuchung durchzuführen. In diesem Fall kennt er/sie jedoch vielleicht einen Tiermediziner, der sich in der Nähe des Verkaufspferdes befindet und an den du dich guten Gewissens wenden kannst. Viele wünschen sich nämlich tatsächlich eine vom Verkäufer unabhängige Person, welche das Tier nach bestem Wissen und Gewissen beurteilt.

Die Kosten für die AKU variieren und hängen davon ab, wie eingehend du das Pferd untersucht wissen möchtest. Die Spanne reicht von Röntgenaufnahmen bis hin zu Ultraschalluntersuchungen oder lediglich einer „kleinen“ Ankaufsuntersuchung, welche nur die klinische Beurteilung des Pferdes beinhaltet. Zudem ist der Preis der AKU manchmal auch abhängig vom Kaufpreis des Tieres. Du kannst also – je nach Untersuchungsumfang – mit einem Betrag zwischen 300 und 2.000 € rechnen.

Nach Durchführung der Ankaufsuntersuchung wird dir der Tiermediziner eine Empfehlung aussprechen und eine erste Einschätzung abgeben, wie sich das Pferd entwickelt oder ob mit gesundheitlichen Einschränkungen zu rechnen ist. Es ist sehr selten, dass dieser „Pferde-TÜV“ vollkommen „fehlerfrei“ ist, dennoch gibt es Auffälligkeiten, welche erheblich oder weniger stark ins Gewicht fallen. In jedem Fall solltest du auf die Meinung der Expertin oder des Experten vertrauen.

3. Der Vorvertrag und/oder Kaufvertrag für dein Pferd

Hast du dich nach erfolgreicher Ankaufsuntersuchung dazu entschieden, ein Pferd zu kaufen, der Züchter mit dir als neuer Besitzer einverstanden und das notwendige Budget vorhanden ist, kommt der wichtigste Teil: der Kaufvertrag fürs Pferd. Viele Vorlagen dazu findest du online, doch kannst du vor allem bei erfahrenen Händlern damit rechnen, dass sie bereits über ein entsprechendes Formular verfügen. Dabei ist es egal, ob du ein Pferd, Fohlen oder Pony kaufen möchtest – der Kaufvertrag ist immer gleich.

Dinge, die der Kaufvertrag für ein Pferd unbedingt beinhalten muss:

  1. Name und Adresse des Verkäufers und Käufers
  2. Äußere Merkmale des Pferdes (Alter, Geschlecht, Rasse, Farbe, Abstammung, ...)
  3. Gesundheitszustand des Pferdes (AKU mit Name des Tierarztes)
  4. Sportlicher Einsatz des Pferdes (Ausbildungsstand, Einsatzgebiet, ...)
  5. Beim Kauf überreichte Papiere
  6. Besondere Merkmale (z.B. verlade-/schmiedefromm)
  7. Kaufpreis, Zahlungsart und -frist

Neben dem gängigen Kaufvertrag ist es nicht unüblich, einen Vorvertrag beim Pferdekauf abzuschließen. Dieser gibt dem Käufer die Sicherheit, dass der Züchter oder Händler das Pferd nicht anderweitig veräußert, bis es vom neuen Eigentümer abgeholt werden kann, aber versichert auch dem Verkäufer, dass der Pferdekauf in jedem Fall stattfindet. Ob der Pferde-Verkauf so stattfinden kann, hängt von beiden Vertragsparteien ab.

Frau streichelt Pferdenase

Fazit

Ob du ein Pferd, Pony oder Fohlen kaufen willst: Das Wichtigste ist, dass du dich mit der Entscheidung wohlfühlst, du über genug Budget verfügst und darüber hinaus alle weiteren bereits genannten Punkte auf unserer Checkliste für den Pferdekauf berücksichtigt hast. Wir wünschen dir viel Erfolg bei der Suche nach deinem Traumpferd. Übrigens sind wir normalerweise ganz schön neugierig und freuen uns über deine Story zum Thema Pferdekauf in den Kommentaren. 🙂

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    Die Autoren

    Ich bin Katja und seit meinem fünften Lebensjahr Pferdemädchen mit Leib und Seele. Durch meine Tätigkeit als Bloggerin bei Fundis Reitsport kann ich meine Leidenschaft mit dem Beruf verbinden und freue mich darauf, euch über Themen aus den unterschiedlichen Bereichen der Pferdewelt zu berichten.
    Lasst mich gerne jederzeit über die Kommentarfunktion wissen, wenn ihr spezielle Wünsche oder Themenvorschläge habt. 🙂

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